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  • Was ist eigentlich Kreativität? – Ein Fallbeispiel

Was ist eigentlich Kreativität?

Diese Frage stelle ich mir aufgrund meines Berufs eigentlich täglich.

Aber spätestens wenn man den Duden öffnet, nach Kreativität sucht und feststellt, dass Kreativität als „kreatives Vermögen“, also mit sich selbst erklärt wird, stellt man fest, dass die Frage gar nicht so leicht zu beantworten ist.

Wissenschaftler beschäftigen sich seit Jahren mit Frage was Kreativität eigentlich ist.

Eine verbreitete Definition in der Wissenschaft beschreibt Kreativität häufig als etwas Neues, Originelles und Ungewöhnliches. Man spricht meist von einer kreativen Ideen, einer neuen Kreation, o.ä.

Meiner Meinung nach ist diese Definition aber völlig falsch.

„Kreativität ist die Fähigkeit der Unfähigkeitskompensation.“

Die wissenschaftliche Definition beschreibt Kreativität als etwas fantastisches, etwas das aus der Fantasie eines Genies entsprungen ist.

Wie das Wort Fantasie schon besagt, ist es nicht real. Man beschäftigt sich rein gedanklich damit.

Gedanklich, kann ich mich zwar auf dem Mond befinden, aber tatsächlich befinde ich mich auf der Erde.

Die Kreativität kommt meiner Meinung nach dann ins Spiel, wenn ich jetzt nicht mehr auf der Erde bleiben will, sondern tatsächlich auf den Mond möchte.

Kreativität verhilft mir dazu meine Unfähigkeit nicht im All atmen zu können zu überwinden und eine Lösung dafür zu finden auf den Mond zu reisen.

Kreativität ist daher meiner Definition nach die Fähigkeit meine Unfähigkeit zu erkennen und eine „kreative“ Lösung zu finden um diese Unfähigkeit zu kompensieren.

Es geht darum ein Verständnis für die Problematik zu entwickeln und diese möglichst effektiv mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu umgehen.

Um allerdings kreativ sein zu können, benötigt man natürlich ein Mindestmaß an Fantasie.

 

Kreativität in der Fotografie

In der Fotografie ist Kreativität einer der wichtigsten Faktoren, da wir viel mehr mit unserem Gehirn sehen als mit unseren Augen.

Wenn wir von einem dunklen Raum in einen hellen Raum treten, gibt unser Gehirn unserem Augen ein Signal die Pupille zu schließen um weniger Licht auf unsere Netzhaut treten zu lassen, damit unser Sehsinn nicht überreizt wird.

Und obwohl wir mit unseren Augen nur einen kleinen Teil scharf sehen können, haben wir nie das empfinden etwas nicht sehen zu können, da unser Auge über eine Szenerie springt, jeden einzelnen Teil scharf sieht und diese Teile zum Schluss von unserem Gehirn zu einem scharfen Gesamtbild zusammensetzt, damit wir die Szenerie als Ganzes scharf wahrnehmen können.

Unser Gehirn schafft es auch mühelos Farbtemperaturen zu erkennen und diese unerkannt auszugleichen.

Wenn wir zum Beispiel im Winter ein Zimmer mit einer Glühlampe erhellen und aus dem Fenster blicken, wirkt für uns alles neutral und farbecht.

Versucht man die gleiche Szenerie zu fotografieren, erscheint das Tageslicht schlichtweg blau und der Raum hingegen ist in orangenes Licht getaucht.

Von farbecht und Natürlichkeit ist hier nichts zu sehen.

Wohnzimmer mit Lichtinstallationen – Ein Fallbeispiel

Vor einer Weile habe ich eine wunderschöne Altbauwohnung in Charlottenburg fotografiert, bei der das überaus generöse Wohnzimmer mit einem Deckengemälde versehen war, welches durch eine Lichtinstallation ausgeleuchtet wurde.

Das Zusammenspiel des Deckengemäldes gepaart mit dem wunderschönen Parkett und einigen Holzakzenten sorgte für eine sehr wohlwollende und warme Stimmung, allerdings war auf einem Foto nichts davon zu erkennen.

 

Wie einem sofort auffällt wirkt das Tageslicht, obwohl es mittags war, viel zu blau und die Beleuchtung im Raum taucht alles in einen orange-grünen Ton, ohne jegliche farbliche Definition.

Dieser Effekt kommt zustande, da der Farbunterschied zwischen dem Tageslicht und der Innenbeleuchtung zu groß ist und die Kamera diese Diskrepanz unverfälscht einfängt.

Um dieses Problem zu umgehen gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten. Entweder entschärft man die Situation in dem man jede einzelne Lichtquelle im Raum durch neutralweiße Lichtquellen ersetzt oder man wärmt das Tageslicht auf.

Da ich allerdings weder die Zeit habe alle Birnen auszutauschen und ich das Tageslicht nicht beeinflussen kann, kommen beide Möglichkeiten nicht in Frage.

Deshalb habe ich nach einer kreativen Lösung gesucht und auch eine gefunden.

Ich habe das Tageslicht und das Licht im Raum entfernt, in dem ich den Raum zu dunkel fotografiert habe, wodurch ich im Anschluss neutrales Licht mit einem Blitz hinzufügen konnte.

Beim Ausleuchten mit einem Blitz vermischt sich dabei das neutrale Licht des Blitzes mit dem vorherrschenden Licht und neutralisiert somit die Lichtfarbe.

10 Minuten und 13 Aufnahmen später hatte ich das Licht im Raum komplett durch Blitzlicht ersetzt, wodurch der gesamte Raum ausgeleuchtet war. Im Anschluss habe ich alle Aufnahmen Stück für Stück zusammengefügt, ähnlich wie unser Gehirn auch arbeitet, wodurch ein Foto entstand, welches unserer Wahrnehmung deutlich näher kommt.

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